Gewalt an Schulen – Jeder Fall ist einer zu viel!

Aus aktuellem Anlass halten wir es für notwendig, für mehr Aufklärung zu sorgen und Handlungsmöglichkeiten bei Gewaltvorfällen aufzuzeigen. 

Schaffen Sie jetzt eine Umgebung,
in der sich Schüler und Lehrkräfte
wieder sicher fühlen können. 

Hinweis: Die folgenden Aussagen beziehen sich ausschließlich auf aktuelle repräsentative Studien.

Erscheinungsformen von Gewalt an Schulen

Die Erscheinungsformen von Gewalt sind breit gefächert. Von verbaler Aggression über Raubdelikte und Vandalismus bis hin zu tätlicher Gewalt. Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage von forsa, der Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analyse, im Auftrag des VBE melden 62 % der Schulen psychische Gewalt und verbale Aggression wie Drohungen, Beschimpfungen und Mobbing.

Zum Vergleich: 2018 waren es noch 48 %. Auch Raubdelikte und Vandalismus sind keine Seltenheit. So randalierten in einem aktuellen Fall 3 Minderjährige in einer Grundschule in Handelsleben. Sie zertrümmerten Möbel, schmierten mit Farbe und überfluteten gezielt ganze Klassenräume. Der Schaden: 50.000 €.

Und auch körperliche Gewalttaten sind leider an der Tagesordnung an vielen deutschen Schulen. Die Täter/-innen: meist Kinder & Jugendliche. Die Opfer: oft Lehrer/-innen, aber auch gleichaltrige Schüler/-innen. Rund ein Drittel der deutschen Schulen erlebte in den letzten 5 Jahren gewalttätige Angriffe auf Lehrer/-innen. Und auch ganze 25 % der Kinder und Jugendlichen fühlen sich nicht mehr sicher an ihrer Schule.

104 Gewalttaten wurden der Polizei in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr gemeldet. So trat erst kürzlich ein Schüler eines Magdeburger Gymnasiums um sich und verletzte 4 Personen, bis er schließlich von mehreren Erwachsenen fixiert werden konnte.

In NRW wurden der Polizei im vergangenen Jahr 193 Angriffe mit Stichwaffen an Schulen gemeldet. Klar ist: die Gewaltbereitschaft nimmt deutlich zu! Doch was können die Ursachen dafür sein?

Einflüsse und Ursachen für gewalttätiges Verhalten

Die Gründe für ein derartiges Verhalten können vielfältig sein. Oft beginnen sie schon außerhalb der Schule. Multiple Krisen wie der Ukrainekrieg und der Klimawandel dienen als Katalysatoren für ein angespanntes gesellschaftliches Klima.

Besonders nach der Corona-Pandemie sind viele Menschen reizbar. Gewohnte Abläufe wurden gestört. Das heißt, der feste Anker im Alltag vieler Kinder und Jugendlichen ist weg. Ihnen fehlt eine Perspektive, es herrscht Orientierungslosigkeit. Dadurch steigt das Stresslevel. Das schlägt meist in Gewalt um, da sich viele Kinder nicht anders zu helfen wissen. Zuhause wird Gewalt oft als einziges Mittel zur Konfliktlösung vorgezeigt.

Auch die Gewöhnung an Aggression und Brutalität durch den Konsum entsprechender gewaltverherrlichender Medien trägt zu einer Abstumpfung bei.

Auch soziale Probleme, wie das mangelnde Interesse der Eltern und auch Sprachbarrieren bei migrantischen Familien, können verstärkende Faktoren sein. So haben es Kinder aus Migrationsfamilien häufig besonders schwer, da sie oft gleichzeitig eine neue Sprache erlernen müssen. Die Kinder müssen oft als Übersetzer/-innen für ihre Eltern fungieren. Sie leiden unter Integrationsproblemen.

Der vorherrschende Lehrermangel, bei gleichzeitig zu großen Klassen, macht es unmöglich, individuell auf die Schüler/-innen einzugehen. Das fördert wiederum die Frustration bei den Schülern/-innen. Auch sind Eltern oft wenig kooperativ und legen die Erziehung immer mehr in die Hand der Schulen. Gleichzeitig schwächen sie im privaten Gespräch zuhause oft die Autorität der Lehrer/-innen. Dadurch fehlen Schülern/-innen oft auch der Respekt und die nötige Distanz. Gruppenzwang, Rollenunsicherheit und auch Erlebnishunger bringen die Schüler/-innen dann dazu, ihre Grenzen auszutesten und nicht selten zu überschreiten.

Auswirkungen der Gewalt an Schulen

Dass Lehrer/-innen damit überfordert sind, ist keine Frage. Besonders an Brennpunktschulen sind die Arbeitsbedingungen häufig dramatisch. Die Lehrer/-innen haben Angst vor den Schülern/-innen und können ihre Tätigkeit nicht mehr entsprechend ausüben. Außerdem werden mögliche Berufseinsteiger/-innen abgeschreckt, was den aktuellen Lehrermangel noch verstärkt. Lehrer/-innen und Berufsverbände fordern also Lösungsansätze und Unterstützung durch die Landesregierung. Sie wollen Gewaltprävention statt Schadensbegrenzung. Klare Regelungen und Vorgehensweisen bei Gewaltvorfällen sollen Lehrer/-innen aus ihrer Handlungslähmung befreien und eine klare Dokumentation der Vorfälle soll endlich den Opferschutz an erste Stelle stellen. Doch oft werden Gewalttaten an Schulen verschwiegen und unter den Teppich gekehrt.

Mangelnde Datenlage und Tabuthema

Gewalt an Schulen ist ein Tabuthema, über das niemand so wirklich redet. Die Datenlage ist mangelhaft, denn es fehlt am Willen, Straftaten aufzudecken. Gewalttätige Ausschreitungen werden kaum gemeldet, da die Erstattung einer Strafanzeige oft langwierig und kompliziert ist. So ist das Prozedere bis zu ernsteren Sanktionen lang und notwendige Konsequenzen für die Täter/-innen bleiben oft aus. Dadurch werden Wiederholungstaten begünstigt. Lehrer/-innen fühlen sich hilflos und allein gelassen. Sie haben Angst. Und das an ihrem eigenen Arbeitsplatz. Das Bildungsministerium sieht sich nicht zuständig.

Die Ursachen lägen außerhalb der Schulen und beträfen sowieso nicht die Masse. Doch wie kann das sein? Gerade das Bildungsministerium sollte sich als Arbeitgeber schützend vor Betroffene stellen und ihnen den Rücken stärken. Es sollte für Absicherung und entsprechende Arbeitsbedingungen gesorgt werden. Eine juristische Vertretung der Betroffenen, die Anerkennung eines solchen Vorfalls als Arbeitsunfall und vor allem eine schnelle Reaktion auf Vorfälle fällt unter die Fürsorgepflicht. Das Landesschulamt verweist auf einen Krisenordner mit Handlungsanweisungen, der den Schulen zur Verfügung steht. Dabei stehen verschiedene Erziehungsmaßnahmen wie beispielsweise ein 3-tägiger Schulverweis zur Auswahl. Doch das ist oft nicht die Lösung des Problems.

So tötete ein 17-jähriger Schüler erst im Januar 2023 seine Lehrerin in Ibbenbüren. Zuvor wurde der Schüler wegen aggressiven Verhaltens der Schule verwiesen. Als er später in das Klassenzimmer zurückkehrte, traf er dort allein auf seine Lehrerin und erstach sie mit einem Messer. Die steigende Zahl an gewaltsamen Übergriffen in Lehranstalten lässt auf dringenden Handlungsbedarf schließen. Doch viel tut sich nicht und fest steht: Jeder Fall ist einer zu viel!

Lösungsansätze und Gewaltprävention

Strafen sind nicht förderlich für sowieso schon beschämte Schüler/-innen, die zuhause in schwierigen Verhältnissen leben. Lehrer/-innen und Berufsverbände fordern Schulsozialarbeit. Diese soll zusammen mit Schulpsychologen für Entlastung sorgen und Kindern entsprechende Auffangnetze bieten. Doch das Problem ist nicht allein durch gute pädagogische Arbeit an Schulen zu lösen. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir dürfen Gewalt nicht verharmlosen. Es ist wichtig, dass Grenzen gezogen werden und Konsequenzen Anwendung finden.

Das Olweus-Programm ist ein internationales Programm, das auf verschiedenen Ebenen ansetzt und präventiv hilft, anbahnende Gewalt einzudämmen. Es werden Optionen zum Verhalten in akuten Situationen geschaffen und auch der folgende Umgang mit Opfern von Gewalt wird sicherer.

Darüber hinaus können Deeskalations- & Sicherheitstrainings als Fortbildung für Lehrkräfte helfen, Eigen- & Fremdgefährdung zu verhindern und einen kontrollierten Abbruch von körperlichen Übergriffen zu erreichen. Geplante Verfahrensabläufe bei Gewaltvorfällen bewirken so eine deutliche Steigerung des eigenen Sicherheitsgefühls und befähigen zu einem starken Auftreten in Konfliktsituationen.

Weiterhin können spezielle Hilfsstrategien bei Übergriffen auf Kollegen/-innen eine wirksame erste Hilfe sicherstellen. So können beispielsweise IT-gestützte Sicherheitslösungen, Kollegen/-innen im Eskalationsfall sofort informieren. Stiller Alarm bietet eine Alarmierungslösung, mit der über den Laptop, das Smartphone, einen Schlüsselanhänger oder das Whiteboard jederzeit die Möglichkeit besteht, schnell Hilfe zu erhalten. Bei drohender Eskalation kann ein Alarm ausgelöst werden, um Kollegen/-innen in Echtzeit alle nötigen Informationen für eine schnelle Hilfeleistung zukommen zu lassen. Der sogenannte stille Alarm ist heutzutage Standard in allen öffentlichen Einrichtungen. Das zusätzliche Angebot an Deeskalationstrainings und Seminaren zum Konfliktmanagement reicht von präventiven Seminaren bis hin zu Workshops, mit dem Ziel, bereits eskalierende Übergriffe gezielt zu beenden.

Schaffen Sie jetzt eine Umgebung, in der sich Schüler/-innen und Lehrkräfte wieder sicher fühlen können.

Anbei finden Sie Infomaterial zum Thema Gewalt an Schulen und Gewaltprävention.

Herausforderung Gewalt: RZ_HR_Herausforderung_Gewalt_gesamt.indd (polizei-beratung.de)

Wege aus der Gewalt: 004-BR-Wege-aus-der-Gewalt.pdf (polizei-beratung.de)

Stationäre Alarmierungssoftware: Stiller-Alarm_Stationaere-Alarmierungssoftware_2023.pdf (stilleralarm.de)

Das Deeskalationstraining: Stiller-Alarm_Deeskalation_2023.pdf (stilleralarm.de)

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