Gewalt an Schulen – Wie wir unsere Schüler/-innen & Lehrkräfte künftig schützen können

Gewalt an Schulen ist ein Thema mit zunehmender Relevanz. Die steigende Zahl an gewaltsamen Übergriffen in Lehranstalten lässt auf dringenden Handlungsbedarf schließen. So tötete ein 17-jähriger Schüler im Januar 2023 seine Lehrerin in Ibbenbüren. Zuvor wurde der Schüler wegen aggressiven Verhaltens der Schule verwiesen. Als er später in das Klassenzimmer zurückkehrte, traf er dort allein auf seine Lehrerin und erstach sie mit einem Messer. Für Gewalt gibt es die verschiedensten Ursachen. Besonders bei Jugendlichen resultiert diese meist aus Perspektivlosigkeit und dem Konsum gewaltverherrlichender Medien.

Was können wir tun, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen und Schülern sowie Lehrkräften ein sicheres Gefühl an ihrer Schule zu vermitteln?

Zuerst müssen wir das Thema Gewalt tiefgreifender verstehen und veraltete Denkmuster ablegen. Denn es gibt mehr als die klassische körperliche Gewalt, wie Schläge und Tritte, die den meisten Menschen bei diesem Thema direkt in den Sinn kommt. Wir können zwischen verschiedenen Erscheinungsformen von Gewalt differenzieren. So gibt es ebenso die verbale Gewalt in Form von Beleidigungen, Beschimpfungen, Bedrohungen, Erpressungen oder Nötigungen. Laut einer Umfrage von Forsa, der Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen, aus dem Jahr 2020 wurden an 61 % der Schulen in den letzten fünf Jahren Lehrkräfte beleidigt, bedroht, belästigt oder beschimpft. Bei Haupt- & Gesamtschulen waren es sogar 73 %. Zudem gibt es auch sexuelle Gewalt. Dazu zählen unter anderem erzwungener Körperkontakt und sexualisierende Äußerungen. Besonders die psychische Gewalt sollte nicht unterschätzt werden. Dazu zählen unter anderem Mobbing, Ausgrenzung und Stalking. Laut einer bundesweiten Befragung der Lehrergewerkschaft des VBE im Jahr 2022 waren rund zwei Drittel der Lehrkräfte in den letzten 5 Jahren direkter psychischer Gewalt ausgesetzt. Insbesondere Cybermobbing-Attacken gegen Lehrer/-innen nehmen stark zu. Doch auch Raubdelikte und Vandalismus zählen zu Formen von Gewalt. Durch die zahlreichen Befragungen wird deutlich, dass Gewalt an den meisten Schulen an der Tagesordnung ist, besonders an Brennpunkt- und Sonderschulen. Aber auch Realschulen und Gymnasien bleiben von Mobbing und tätlichen Angriffen nicht verschont.

„Jede fünfte Lehrkraft übt ihren Job nur noch sehr ungern aus“

Die Gewalt gegen Lehrkräfte wächst enorm. So lässt sich ein dramatischer Rückgang der Berufszufriedenheit von Schulleitungen verzeichnen. Jede fünfte Lehrkraft übt ihren Job nur noch sehr ungern aus und wünscht sich mehr Unterstützung und Sicherheit. Aber auch Gewalt unter Schülern ist stark verbreitet. Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung aus 2019 sind 60 % aller Kinder und Jugendlichen Mobbing und körperlicher Gewalt ausgesetzt. Ganze 15 % der Schüler/-innen fühlen sich an ihrer Schule nicht sicher.

Für die Lehrkräfte ist Gewalt meist eine große Herausforderung, bei der ihnen die Einordnung der Situation oft schwerfällt. Das führt häufig zu einer Handlungslähmung und die erforderliche Reaktion auf gewalttätiges Verhalten bleibt aus. Darüber hinaus ist die Meldung von derartigen Übergriffen immer noch zu zeitaufwändig. Das alles führt langfristig zu einem Verlust des Sicherheitsgefühls. Und das am eigenen Arbeitsplatz!

Was können wir jetzt dagegen tun?

Zunächst gilt, dass wenn sich eine Person betroffen fühlt, sie auch betroffen ist. Um den Betroffenen zu helfen, sollte das Gefühl von Unsicherheit zu jedem Zeitpunkt ernst genommen und nicht hinterfragt werden. Es gilt Rückhalt für betroffene Personen zu schaffen. Besonders das Agieren der Schule im Namen der Lehrpersonen muss in den Vordergrund rücken.

Es sollte eine allgemeine schulische Haltung zu dem Thema existieren und Grenzen, Konsequenzen und Maßnahmen sollten gemeinsam definiert werden. So werden Optionen zum Verhalten in akuten Situationen geschaffen und auch der folgende Umgang mit Opfern von Gewalt sicherer. Dabei können vor allem Deeskalations- & Sicherheitstrainings als Fortbildung für Lehrkräfte helfen, Eigen- & Fremdgefährdung zu verhindern und einen kontrollierten Abbruch von körperlichen Übergriffen zu erreichen. Geplante Verfahrensabläufe bei Gewaltvorfällen bewirken eine deutliche Steigerung des eigenen Sicherheitsgefühls und befähigen zu einem starken Auftreten in Konfliktsituationen. Weiterhin können Hilfsstrategien bei Übergriffen auf andere Lehrpersonen eine wirksame erste Hilfe sicherstellen. So können beispielsweise IT-gestützte Sicherheitslösungen, Kollegen/-innen im Eskalationsfall sofort informieren.

Stiller Alarm bietet eine Alarmierungslösung, mit der über den Laptop, das Smartphone, einen Schlüsselanhänger oder das Whiteboard jederzeit die Möglichkeit besteht, schnell Hilfe zu erhalten. Bei drohender Eskalation kann ein Alarm ausgelöst werden, um Kollegen/-innen in Echtzeit alle nötigen Informationen für eine schnelle Hilfeleistung zukommen zu lassen. Der sogenannte stille Alarm ist heutzutage beinahe schon Standard in allen öffentlichen Einrichtungen. Unser zusätzliches Angebot an Deeskalationstrainings und Seminaren zum Konfliktmanagement reicht von präventiven Seminaren bis hin zu Workshops, mit dem Ziel,bereits eskalierende Übergriffe gezielt zu beenden.

Schaffen Sie jetzt eine positive Umgebung, in der sich Schüler/-innen und Lehrkräfte wieder sicher fühlen können!

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